Maßnahmen:



Die Glonn 2001<br>Petershausen am Wehr<br>© Iris Neumaier
Die Glonn 2015: Lebensraum für Mensch, Tier und Pflanze<br>© Iris Neumaier
Nachwuchs für die Fischervereine ... ! Treffpunkt Natur:<br>Erforschen von Lebensräumen - dadurch erkennen wir ihren Wert und die ökologischen Zusammenhänge.

Es gibt kein den Fließgewässern vergleichbares Biotopsystem, das so viele unterschiedliche Strukturen aufweist. Wegen dieser Unterschiedlichkeit auf engstem Raum sind Fließgewässer ökologisch besonders wertvoll.

Im Auwald setzen sich bei Überschwemmungen Schwebstoffe ab, Nährstoffe werden zurückgehalten und das Wasser mit Sauerstoff angereichert. Durch Wasserrückhaltung dämpfen die Auwälder Hochwasserspitzen und tragen zur Grundwasseranreicherung bei.

Durch die Aufweitung der Glonn um 10 m an beiden Uferseiten erhält ein breiter Uferstreifen direkten Anschluss an das Glonnoberflächenwasser, d.h. schon bei geringen Pegelschwankungen stehen diese Randstreifen unter Wasser.

Auwälder schützen vor Bodenabtrag bei Überschwemmungen, Auswaschung von Nährsalzen und Schadstoffen aus dem Boden und verhindern einen Direktabfluss.

Neben unterstützenden Pflanzungen soll sich die Ufervegetation in Eigendynamik durch Sukzession entwickeln. Es soll ein möglichst natürlicher Verlauf angestrebt werden.

Die Randstreifen sind Puffer zu den Nutzflächen, Vernetzungsräume und Überlebensinseln für Kleinlebewesen.

Die Wasserqualität der Seitenbäche der Glonn soll nicht schlechter als Gewässergüte II sein. Eine Erhöhung der Selbstreinigungskraft wäre möglich durch Schilfzonen und Flachwasserbereiche.

Die Aufweitung des Flussbettes gibt die kiesigen und sandigen Uferbereiche frei. Die damit geschaffenen Übergänge zwischen Land und Wasser stellen biologisch hochaktive Zonen dar. An den Wurzeln und Sprossachsen des Röhrichts siedeln sich Bakterien und andere Mikroorganismen an, die die Selbstreinigungskraft stärken.

Die Bakterien nehmen schädliche Stoffe auf und wandeln sie in unschädliche, weiterabbaubare Abfallprodukte um. Im Zusammenspiel der Nahrungskette in Flüssen und deren Auen werden diese Produkte weiter biologisch abgebaut. Feinsedimente und Schmutzflocken können sich am Grund absetzen. Durch die damit verbundene Verbesserung der Wasserqualität würden sich Edelfische wieder vermehren und der Fischbesatz könnte reduziert werden. Die nötige Nahrungsgrundlage für die Wassertiere wäre dann ausreichend vorhanden.

Die Bäche werden aus den tief eingegrabenen künstlichen Gräben geholt und fließen sichtbar durch unsere Hügellandschaft. Durch das Aufweiten der Ufer entstehen Flachwasserzonen, seichte Uferbereiche und Kies- und Sandbänke, so kann sich das Wasser von den Beeinträchtigungen erholen. Die erhöhte Selbstreinigungskraft des Wassers bietet uns dann saubere Bäche und eine saubere Glonn. Das Glonntal wird für die hier lebende Bevölkerung und für Erholungssuchende eine Oase.

"Erholung heißt hier Naturerlebnis, Teil davon sein, eintauchen und erkennen von Zusammenhängen. Die Vielfalt der möglichen Raumerfahrungen trägt zu einer erhöhten Sensibilität bei. Im Raum geborgen sein, Strukturen erkennen, Überblick erhalten, den Horizont abtasten, Bezugspunkte festlegen, Einblicke finden, Dynamik erfahren, Ruhe genießen. Der Pfad, den der Mensch hier beschreitet, soll sich der Landschaft anschmiegen, ihren Gesetzen gehorchen und diese auch vermitteln."

Weihenstephan, Sommersemester 1992
Lehrstuhl für Landschaftsplanung

 

Bachlandschaften mit Auwäldern wie hier bei Puchschlagen Natürliche Ufervegetation an jedem noch so kleinen Bach. Saubere Flüsse und Bäche - eine Lebensgrundlage für die im Wasser lebenden Tiere Jeder Tropfen Wasser ist kostbar.