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Quellbach der Glonn in Mittelstetten

Die Glonnquellen in Mittelstetten

Die Glonn entspringt am südlichen Ortsrand von Mittelstetten im Landkreis Fürstenfeldbruck. Das Wasser der neun Quellen, die der Glonn ihren Ursprung geben, tritt am Fuße eines Tales aus der Erde.

Vier Quellen entspringen in einem kleinen Gehölz neben der Straße, der kleine Bach ergießt sich in einen Weiher, der von den weiteren 5 Quellen gespeist wird. Das Wasser der Quellen ist leicht rötlich gefärbt. Durch den Kontakt mit Sauerstoff oxidiert das im Wasser enthaltene Eisen und färbt die Erde rostrot. Der Grund des hier noch sehr kleinen Bachbetts hat dieselbe Färbung. Kaum ist das Wasser zu Tage getreten, verschwindet es wieder in dem verrohrten Graben und läuft unterirdisch durch Mittelstetten. Beim Zusammenfluss mit dem Erlbach, der bei Längenmoos entspringt, fließt das Wasser der Glonnquellen aus dem verrohrten Graben. Diese 9 Quellen geben dem weiteren Verlauf des Flusses den Namen Glonn.

Das Gebiet um Mittelstetten ist sehr wasserreich. Weitere Bäche, die um Mittelstetten die Glonn speisen, sind der Mehrbach, der Röhrersbach, der Erlbach und der Kesselbach. Der Burggraben, der in Meringerzell entspringt, und der Dorfgraben aus Baindlkirch fließen der Glonn zu.

Quellen der Glonn in Mittelstetten: Klares, sauberes Wasser quillt aus der Erde.

Verlauf der Glonn

Nach einem 48 km langen Lauf mündet sie in Allershausen mit zwei Armen in die wesentlich schneller fließende Amper, die dann bei Moosburg in die Isar mündet. Das Glonntal bildet mit dem Ampertal ab Allershausen und dem Isartal ab Moosburg ein breites Urtal, das - parallel zum Alpenhauptkamm in ungefährer W-O-Richtung, und parallel zur Donau - die Schmelzwasser der eiszeitlichen Alpengletscher aufgenommen hat. Heute gibt es - im Gegensatz zu Amper, Würm, Lech und Wertach, aber wie Ilm und Paar - keinen direkten Zufluss aus den Alpen mehr. Die Glonn durchfließt ruhig ein von Natur aus fruchtbares Tal im tertiären Hügelland.

Kiesbänke, wie hier an der Brücke in Petershausen, sind eine Seltenheit in der Glonn.
Mündung der Glonn in die Amper in Allershausen

Name "Glonn"

Ihren Namen hat der Fluss aus dem keltischen: "Glanos", das heißt rein und glänzend, oder "glana", was so viel wie die "Reine, Heilige" bedeutet. Die Römer haben diesen Namen übernommen. In Urkunden um das Jahr 770 wurde der Fluss mit "Clana" bezeichnet.

Die Glonn bei Petershausen: Der Wasserspiegel ist fast auf derselben Höhe wie der Uferbereich.

Die ursprüngliche Glonn

Ursprünglich floss die Glonn in zahlreichen Windungen durch das weite, von sanften Hügeln begrenzte Tal. Es ist für uns heute kaum noch vorstellbar, dass die Ufer von einem dichten Auwald gesäumt waren. Auwälder waren ursprünglich der natürliche Schutz des umliegenden Landes. Als Aue bezeichnet man räumlich jene Talzonen, die innerhalb des Einflussbereiches von Hochwasser liegen. In den weiter flussabwärts gelegenen Abschnitten mit geringerer Fließgeschwindigkeit wird die Überflutungszone oft sehr viel breiter und zeigt eine typische Vegetationsabfolge: In der Nähe des Flussbettes, dort, wo der Fluss sandige Rohböden freilegt, entsteht ein schmales Band von Weidengebüsch. Daran schließt sich auf denselben Bodenverhältnissen ein Wald aus Baumweiden an.

Alte Glonn von der Eisenbahnbrücke bis Petershausen Die Glonn vor der Regulierung bei Petershausen 1917

Auch unsere Schwarz- und Silberpappel gehört in diesen Teil des Auwaldes. Dieser Bereich wird Weichholzaue genannt, wegen des leichten, weichen Holzes. Je weiter man sich von dem eigentlichen Flussbett entfernt, desto feinkörniger und lehmiger wird der Auenboden und um so seltener wird er überflutet. Hier kann sich ein Wald ganz anderer Art entwickeln. Esche, vor allem aber Ulme und Stieleiche prägen das Bild der flussbegleitenden Hartholzaue. Im Auenbereich bricht sich die Gewalt des Hochwassers, ohne nennenswerten Schaden anzurichten. Der Pflanzenbewuchs hat unter anderem die Funktion, den Boden mit dem dichten Wurzelwerk festzuhalten. Dadurch werden Abschwemmungen weitgehend verhindert, so dass der Schwebstoffgehalt des Wassers niedrig und das Wasser relativ klar bleibt, was vielleicht die Namensgebung des Flusses in alten Zeiten erklären könnte. An manchen Stellen ist heute noch die smaragdgrüne Farbe des Wassers zu erkennen.

Besiedelung des Glonntales

Die Erschließung unseres Gebietes begann in den Flusstälern. Flüsse bildeten für die eingewanderten Menschen eine gute Orientierungshilfe und die Möglichkeit der Fortbewegung an den Ufern oder im Flussbett. Auf den etwas höher gelegenen, vor Überschwemmungen sicheren Terrassen entstanden erste Siedlungen.

Eine Veränderung der Flusstäler durch Menschenhand geschah zuerst durch die landwirtschaftliche Nutzung der Auwälder als Waldweiden und später, nach der Rodung der Wälder, als Dauerweiden. Gelegentliche Überschwemmungen schadeten keiner der beiden Nutzungsformen.

Das ursprüngliche Flussbett der Glonn war viel breiter und ausgedehnter als heute, das Wasser konnte sich je nach Wasserstand neue Wege suchen. Der Untergrund in dem flachen Flussbett bestand aus hellem Kies und Sand, der sich zugleich zu Bänken herausformte. Wie auf alten Karten genau eingezeichnet ist, teilte sich die Glonn für kurze Strecken auch in mehrere Arme und bildete in ihrem ganzen Verlauf viele Mäander.

Auf den alten Flurkarten und Luftaufnahmen können wir heute noch die Veränderung des Verlaufs über viele Jahrzehnte hinweg nachvollziehen. Flussschleifen wurden durch schwere Hochwasser vom Hauptfluss abgetrennt und es bildeten sich die Altwasser daraus. Die Kiesbänke änderten laufend ihre Gestalt und es entstanden und verschwanden kleine Inseln und Gumpen im Fluss.

Die Wassertiefe war an vielen Stellen sehr gering, so dass der Fluss auch ohne Brücke überquert werden konnte. Bis zur Regulierung gab es überdies so genannte Furten zum Durchfahren des an diesen Stellen besonders seichten Wassers.

Überschwemmung in Erdweg 1910: Bei Überschwemmungen breitet sich das Wasser der Glonn im ganzen Talraum aus. Die typische Auenvegetation fehlte schon damals. Die mäandernde Glonn bei Petershausen. Die Glonn vor Allershausen vor der Regulierung. Deutlich ist der Prallhang und der Gleithang mit der Sedimentation zu sehen. Das natürliche Flussbett der Glonn mit Prallhang und Gleithang bei Hohenkammer. Das kiesige Flussbett der Glonn vor der Regulierung bei Allershausen. Im Vergleich dazu das regulierte Flussbett der Glonn in Allershausen. Glonnregulierung in Allershausen: Das Wasser konnte sich in die Breite ausdehnen, daher war die Glonn sehr seicht.