Saure Einleitungen (Jauche, Gülle, Silagesäfte)
Ein Teil der Fischsterben im ländlichen Raum ist auf die Einleitung von Jauche, Gülle oder Silagesäfte zurückzuführen. Diese Einleitungen bedeuten für das Gewässer:
pH-Wert sinkt durch die saure Einleitung
Hohe Sauerstoffzehrung
Ammonium, aber besonders Ammoniak (starkes Fischgift)
In der Vegetationszeit - Frühjahr, Herbst - besteht kaum Gefahr für Grund- und Oberflächenwasser, Nitrat und Phosphat werden von der Pflanze aufgenommen.
Es kann jedoch bei überhöhter Düngergabe (speziell bei Monokulturen) zu einer Anreicherung im Boden kommen. Der Dünger kann dann durch Auswaschung in das Oberflächen- und Grundwasser gelangen. Die Überdüngung der Gewässer mit Stickstoff und Phosphor führt zu Eutrophierungserscheinungen, mit massenhafter Algenentwicklung. Die Folgen sind Sauerstoffmangel und Faulschlammentwicklung beim Absterben der Algen und der Zersetzung von organischen Stoffen.
Pflanzenschutzmittel können auf Wasserorganismen schädlich wirken und damit die Gewässergüte beeinträchtigen. Deshalb ist das Ausbringen in und an Gewässern verboten. Pflanzenschutzmittel können durch gezielten und auf Wetter und Bedürfnisse besser abgestimmten Einsatz erheblich verringert werden.
Immer häufiger werden Wiesen umgeackert, um dort standortfremde Pflanzen wie Mais, Getreide, Kartoffeln anzubauen. Das erfordert einen wesentlich höheren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Dünger. Gewässer, die sich in unmittelbarer Nähe befinden, werden dadurch belastet.
Bodenpartikel werden zusammen mit Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln (Pestiziden) in die Gewässer gespült und können die Gewässergüte stark beeinträchtigen.
Der Einsatz von schweren Maschinen in der Landwirtschaft kann zu Bodenverdichtung führen, die eine ausreichende Aufnahme von Regenwasser durch das Erdreich verhindert. Das an der Oberfläche abfließende Regenwasser kann als Folge davon Erosionen an lockeren Erdschichten hervorrufen.
Der dadurch hervorgerufene Temperaturanstieg eines Gewässers setzt seine Selbstreinigungskraft herab. Der Sauerstoffgehalt sinkt durch die Erwärmung und die Lebensbedingungen für die Wasserbewohner verschlechtern sich.
Die häuslichen Abwässer, die entweder direkt oder indirekt aus den Kläranlagen in das Gewässer eingeleitet werden, bewirken vor allem eine Eutrophierung des Gewässers durch Phosphate und Nitrate. Beim Abbau der organischen Substanzen kommt es zu einem Sauerstoffmangel und dadurch zu einer Faulschlammbildung im Gewässer. Neben den relativ leicht abbaubaren Stoffen in den Haushaltsabwässern werden von Industrie und Gewerbe schwer abbaubare, teilweise giftige Substanzen in unsere Gewässer eingeleitet.
Sie können die Beschaffenheit von Gewässern derart verändern, dass sie die Gesundheit von Menschen und Umwelt gefährden, nachhaltig beeinflussen oder die Nutzung von Gewässern z. B. zur Trinkwassergewinnung beeinträchtigen.
Luftschadstoffe Nicht nur Abwasser belastet unsere Gewässer - auch Abgase von Kraftwerken und Industrieanlagen. Besonders die Luftschadstoffe (Stickoxide und Schwefeldioxid) bilden nach chemischen Umsetzungen mit Niederschlägen Säuren, die in kalkarmen Gebieten Bäche, Flüsse und Seen belasten.
Der Autoverkehr ist nach der Düngung die zweite Quelle für Nitrat im Boden. Durch die hohen Temperaturen in den Motoren verbinden sich die Bestandteile der Luft - Sauerstoff und Stickstoff - zu Stickoxiden, die dann zusammen mit Wasser zur Salpetersäure (Säure der Nitrate) reagieren.
Straßenverunreinigungen, die durch Regenwasser von den Straßen abgeschwemmt werden und über die Kanalisation oder direkt in die Gewässer gelangen:
Abrieb der Straßendecke durch den Verkehr lässt feinen Staub entstehen.
Abrieb von Autoreifen
Abrieb von Bremsbelägen und metallischen Bestandteilen (Schwermetalle wie Kupfer, Nickel, Chrom, Blei)
Ölverluste von Kraftfahrzeugen und Lastkraftwagen
Emissionen, wie Stickoxide, Kohlenwasserstoffe, Ruß, Teer, Teerderivate
Das für den Straßenverkehr verwendete Streusalz gelangt mit Regen und Schnee in das Grundwasser, in die Oberflächengewässer und in die Kläranlagen und belastet unseren gesamten Wasserhaushalt. Außerdem wird durch den Salzgehalt in den Straßenabwässern die Reinigungsleistung der Kläranlagen herabgesetzt.
Niederschlagswasser wird bei Mischkanalisation über die Abwasserkanäle abgeleitet. Untersuchungen haben ergeben, dass Regenwasser in den ersten Minuten des Regnens schmutziger ist als das häusliche Abwasser, was zu einer Überlastung der Kläranlagen führen kann.