Mittelstetten, Glockenmühle | ||
Egenhofen | 1459 erwähnt | 1956 stillgelegt |
Egenburg | ||
Vogach | ||
Furthmühle | 1165 erwähnt | Technisches Museum, Mühle, Denkmal, keine Stromgewinnung |
Odelzhausen, Wirthmüller | Stromgewinnung | |
Odelzhausen, Schlossmühle | 1500 erwähnt | 1909 stillgelegtes Sägewerk |
Oberhandenzhofen | ||
Unterweikertshofen | 1912 stillgelegt | |
Erdweg | 1529 erwähnt | jetzt Stromgewinnung |
Eisenhofen, Hörgenbach | 1500 erwähnt | stillgelegt |
Arnbach | 1480 erwähnt | in Betrieb |
Obermoosmühle | ||
Untermoosmühle | Stromgewinnung | |
Indersdorf, Steigermühle | 1439 erwähnt | 1920 im Zuge der Glonnregulierung stillgelegt |
Klostermühle Indersdorf | 1958 stillgelegt (befand sich am Rothbach kurz vor der Mündung i.d. Glonn) | |
Glonn | 1970 stillgelegt, jetzt Stromgewinnung | |
Engelbrechtsmühle | 1273 erwähnt | 1920 im Zuge der Glonnregulierung stillgelegt |
Weichs | 1639 erwähnt | 1977 stillgelegt, jetzt Stromgewinnung |
Jedenhofen | 1311 erwähnt | 1882 stillgelegt |
Asbach | 1470 erwähnt | 1936 stillgelegt, jetzt Sägewerk |
Petershausen | 1470 erwähnt | 1973 stillgelegt, jetzt Stromgewinnung |
Herschenhofen | 1470 erwähnt | 1963 stillgelegt, jetzt Sägewerk |
Hohenkammer | 1500 erwähnt | 1955 stillgelegt, jetzt Stromgewinnung |
Schlipps | 1500 erwähnt | 1965 stillgelegt, jetzt Stromgewinnung |
Reckmühle | 1350 erwähnt | 1959 stillgelegt, jetzt Stromgewinnung |
Der erste Hinweis auf die Furthmühle findet sich in einer Urkunde des Klosters St. Stephan und Afra in Augsburg: Adalbert de Pfaffenhofen-Grunertshofen, ein andechsischer Ministeriale, übereignet um 1165 im Beisein Herzogs Heinrichs XII. des Löwen und des Klostervogts Adalgozs III. von Schwabeck, für sein und seiner Ehefrau Gisela Seelenheil Grundbesitz in Pfaffenhofen an der Glonn. Insgesamt befanden sich drei Mühlen in Pfaffenhofen, eine war die heutige Furthmühle. Seit 1900 bewirtschaftet die Familie Aumüller die Furthmühle zunächst als Pächter und seit 1920 als Besitzer. Die Furthmühle ist ein einzigartiges technisches Denkmal des Müllergewerbes. Sie ist ein Zusammenspiel von Geschichte, landwirtschaflicher Lage, baukörperlicher Wirkung und funktionierendem klassischen Maschinenbau. Das Mühlengebäude steht unter Denkmalschutz und wurde von 1984 bis 1989 renoviert.
Die Furthmühle kann derzeit Sonn- und Feiertags bei Führungen um 14.00 und 16.00 Uhr oder für Gruppen nach Voranmeldung besichtigt werden. Vom 1. Advent bis zum Palmsonntag nur für angemeldete Gruppen. Telefon: 08134 - 99191
Durch den Bau der Mühlen griff der Mensch erstmals in das Ökosystem des Flusses ein. Die wirtschaftliche Nutzung begann um 1300, als die ersten Mühlen an der Glonn entstanden. Im Laufe der Zeit stieg die Zahl auf 24 Mühlen an. Heute befinden sich noch 13 Mühlen, vor allem zur Stromgewinnung, an der Glonn. Um die Wasserkraft nutzen zu können, musste der Fluss gebändigt werden. Wichtig waren eine gleichbleibende Wassermenge, eine günstige Strömung sowie ein Hochwasserüberlauf. Nachdem das Wasser die Mühlräder für die Mahl- oder Sägemühlen angetrieben hatte, floss es im so genannten Mühlenschuss in einem tief eingegrabenen Bett schnell weiter. Wie auf alten Karten zu sehen ist, breitete sich das Wasser anschließend seenartig aus und beruhigte sich wieder.
In früheren Jahren zählte die Glonn zu den fischreichsten Gewässern Bayerns. Ihr hoher Fischbestand war unter anderem durch die relativ milden Wassertemperaturen bedingt - im Gegensatz zu den wesentlich kälteren Flüssen, die in den Alpen entspringen. Die Temperatur im Quellbereich beträgt während des Sommerhalbjahres 8 bis 10 °C, dadurch können sich die Kleinlebewesen als Nahrungsgrundlage der Fische wesentlich besser und rascher entwickeln. Der natürliche Bestand der Glonn setzte sich hauptsächlich aus Rutten, Weißfischen, Barben, Brachsen, Schleien, Aiteln und Hechten, weniger aus Karpfen zusammen.
Die Bedingungen für die Fische in der Glonn haben sich so drastisch verändert, dass wir heute ohne künstlichen Besatz durch die Fischereivereine kaum noch Fische in der Glonn vorfinden würden. Nur noch einige Arten können sich auf natürliche Weise in der Glonn fortpflanzen. Da das Nahrungsangebot, die Kleinlebewesen in der Glonn, für Raubfische auf Grund der Verschmutzung sehr gering ist, verschlechtern sich die Überlebenschancen zusätzlich.
Zurzeit leben in der Glonn 25 verschiedene Fischarten, am häufigsten vertreten sind hierbei Speisefische wie Karpfen, Schleie, Aal, Barbe, Hecht und Zander.
Die negativen Auswirkungen auf einen Fluss waren auch zu Beginn unseres Jahrhunderts schon bekannt, wie aus einem Gutachten von 1903 über die mögliche Schädigung der Fischerei durch die Korrektion zu entnehmen ist: "Wie jeder künstliche Eingriff in den natürlichen Lauf eines Flusses gewisse Veränderungen der Lebensbedingungen für die Fischwelt bedingt, so wird zweifellos auch die Fischerei in der Glonn durch die projektierte Korrektion nicht unerhebliche Schädigungen erleiden. Zum einen liegt es an der Verkürzung des Flusslaufes durch die Auffüllung der wegkorrigierten Flussschleifen. Die Laichplätze der Fische werden dadurch quantitativ und qualitativ zweifelsohne nachteilig beeinträchtigt. In allen regulierten Flüssen ist der Fischbestand seit Durchführung der Korrektion merklich zurückgegangen und wird nur durch zutreffende Maßnahmen vor dem gänzlichen Verschwinden bewahrt bleiben können." Aus damaliger Sicht überwog aber die kulturelle Bedeutung der Flusskorrektion gegenüber der Fischerei. Der Wert der Glonn als Fischwasser wurde erheblich herabgesetzt. Durch die Herstellung einer künstlichen, kanalartigen Wasserrinne, durch das Beseitigen der natürlichen Ufervegetation und dem unregelmäßig gestalteten Uferbereich verschwanden viele ökologische Nischen, die heute in der Flusslandschaft fehlen.
Bis vor dem Ersten Weltkrieg ist die Fischerei in der Glonn ausschließlich berufsmäßig betrieben worden. Die hauptsächlichen Fanggeräte waren Netz und Reuse. Mit Flachbooten, den so genannten Zillen, und Zugnetzen fischten Berufsfischer vor allem in der Karwoche die Glonn ab. Den reichen Fang verkaufte man am Ort, vor allem aber auf dem Fischmarkt in Dachau und auf dem Viktualienmarkt in München. Die frühere Tafernwirtschaft von Peterhausen mit dem dazugehörigen Fischwasser entwickelte sich Anfang des Jahrhunderts zu einer bekannten Fischgaststätte, in der Fischliebhaber von nah und fern Einkehr hielten.